Danke, das Klima ist gerettet

Hurra, die Klimakatastrophe ist abgewendet. Die Queen (die von England, nicht die Band) und ihr Erstgeborener haben einen Baum gepflanzt. Eine Rotbuche. Zwar nur auf ihrem eigenen Landsitz, im schottischen Balmoral, aber immerhin. Blöd wäre es natürlich, wenn Schottland sich doch noch von Großbritannien verabschieden würde. Dann stünde der Baum im Ausland.

Aber die guten Nachrichten reißen nicht ab. Nahe des Cho Oyu wurde jetzt ein noch mächtigeres Zeichen gegen den Klimawandel gesetzt: Mit einer Modenschau. In der FAZ wurde Organisator Pankaj K Gupta aus Indien wie folgt wiedergegeben: „Die Modeschau habe … unter dem Motto Nachhaltigkeit gestanden und sollte ein Zeichen gegen den Klimawandel setzen.“

Falls Sie den Cho Oyu gerade nicht auf der Agenda haben: Der liegt im Himalaya. Die Modenschau fand auf 5.500 Metern Höhe statt. Um das Klima zu schützen, seien die 13 Models sogar auf den Berg gewandert. Außerdem die Organisatoren. Und das Kamerateam. Und die Designerin. Und nicht zu vergessen die Träger. Zusammen „ein paar Dutzend weitere Menschen“, wie die FAZ schreibt.

Zwölf Tage lang hat das halbe Hundert zum Wohle des Klimas den Berg erklommen. Zu Fuß. Bei den Kleidern habe man jedoch eine Ausnahme machen müssen, die wären beim Wandern zerknittert worden, wird der Organisator zitiert. Und weil es auf 5.500 Metern Höhe keinen Strom und keine Bügeleisen gäbe, mussten die Klamotten leider mit dem Hubschrauber auf den Berg geflogen werden. Natürlich würden zum CO2 Ausgleich jetzt Bäume gepflanzt.

Was für ein Engagement! Die Models sind ja nicht nur gewandert. Sie haben sich auch gegenseitig die Haare gemacht und einander geschminkt. Zwischenfrage: Bei ein paar Dutzend Leuten war kein Platz für einen Make Up Artist? Oder haben die Visagisten es nicht so mit dem Klima?

Und es gab noch mehr Strapazen: Die Models zogen sich in einem Zelt um. Zugegeben, es war beheizt. Doch nur die dünne Zeltplane bewahrte die Models beim Umziehen davor zu erfrieren. Als Zeichen zum Klimaschutz flanierten sie mitten im Schnee über einem Laufsteg. Dieser war selbstverständlich komplett aus Sperrholz errichtet.

Bedrückt hätte die Models aber, dass überall so viel Müll von den Bergsteigern herumlag.

Und sie hätten sich große Sorgen über die Auswirkungen des Klimawandels gemacht. Ein Model habe sogar Angst gehabt, dass die kleinen Dörfer überflutet werden könnten, weil es so viel Schmelzwasser aus Gletschern neben den Dörfern gegeben habe.

Nun, da können wir die Models aber beruhigen. Selbst wenn alle Gletscher geschmolzen sein sollten, um 5.500 Meter wird der Meeresspiegel dann doch nicht steigen.

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